St. Georg Obertraubling
Katholische Pfarrgemeinde
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Verabschiedung von Pfarrer BGR Jakob Wiesbeck am 26.01.2025 in Oberhinkofen
Sonntag, 26. Januar 2025
Ansprache von Pfarrer Helmut Brunner:
Liebe Schwestern und Brüder im Glauben, lieber Pfarrer Wiesbeck, liebe Frau Dworschak!
Mit diesem Gottesdienst nehmen wir heute Abschied von Pfarrer BGR Jakob Wiesbeck und Frau Maria Dworschak, die das Leben der Menschen in Oberhinkofen durch ihren Einsatz in den vergangenen sechs Jahren bereichert haben. Pfarrer Wiesbeck hat sich vom ersten Tag an hier in Oberhinkofen wohlgefühlt und auch die Menschen haben ihn und Frau Dworschak herzlich aufgenommen. Bis zum Sommer 2024 ist er jeden Mittwoch und Sonntag nach Oberhinkofen gekommen, um den Gottesdienst zu feiern. Niemand hätte sich beim großen Feuerwehrfest am 26. Mai 2024 oder an Fronleichnam 2024 vorstellen können, dass Pfarrer Wiesbeck wenige Wochen später so schwer erkranken würde. Die Lebenspläne von Pfarrer Wiesbeck und Frau Dworschak wurden von einem Tag auf den anderen durchkreuzt. Es ist für einen Priester sehr schwer, wenn er nicht mehr mit der Gemeinde die Heilige Messe feiern kann.
Pfarrer Wiesbeck war ein Seelsorger mit Herz, der seine Talente in den Dienst der Kirche und der Menschen stellte: Am 28. Juni 1975 empfing er die Priesterweihe und wurde nach seiner Kaplanszeit in Bogen und Amberg Bischöflicher Sekretär bei Bischof Manfred Müller. Danach war Pfarrer Wiesbeck Seelsorger in Regensburg-Stadtamhof und Plattling, bis er im September 2018 im Ruhestand nach Oberhinkofen kam. Am 28. Juni 2025 kann Pfarrer BGR Jakob Wiesbeck sein 50-jähriges Priesterjubiläum feiern. Wie gerne hätten wird diesen Tag in einem besonders festlichen Rahmen in Oberhinkofen gewürdigt. Pfarrer Wiesbeck hat in jungen Jahren den Ruf des Herrn in seine besondere Nachfolge gehört und hat durch die Annahme dieses Rufes seinen Platz in der Kirche gefunden. Die Berufung ist ein Geschenk Gottes, das der Mensch nur dankbar aus Gottes Hand empfangen kann. Es ist ein Geschenk, das der Priester mit der Weihe empfängt, um andere Menschen zu Jesus Christus zu führen. Es ist ein schöner und zugleich ein anspruchsvoller Dienst, der den ganzen Menschen herausfordert. Die eigenen Interessen und Wünsche treten in den Hintergrund, um anderen Menschen die Frohe Botschaft zu verkünden, die Sakramente zu spenden und Menschen in Freud und Leid zu begleiten. Pfarrer Wiesbeck hat seinen Dienst immer dankbar ausgeübt und war den Menschen in Liebe und Fürsorge zugetan. Für dieses priesterliche Vorbild und die Hingabe an die Menschen hier in Oberhinkofen wollen wir Gott heute danken. Wir bitten Gott gleichzeitig um eine weitere Genesung und viel Kraft, um sich durch die gesundheitlichen Einschränkungen nicht entmutigen zu lassen.
Jesus macht an verschiedenen Stellen der Heiligen Schrift deutlich, dass der Weg in seiner Nachfolge kein leichter Weg ist: „Wer mir nachfolgen will, der nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir.“ Diese Erfahrung haben bereits die ersten Jünger gemacht. Und es ist die Erfahrung, die Christen zu allen Zeiten machen. Jesus ist auf seinem Weg oft falsch verstanden worden, seine Botschaft fand nicht überall Aufnahme. Am Ende seines irdischen Weges hat Jesus sogar sein Leben für die Menschen hingegeben, damit sie das Leben in Fülle haben. So erfährt der priesterliche Dienst in unserer Zeit oftmals Ablehnung, wird bewusst falsch verstanden, und sieht sich vielen Anfeindungen gegenüber. Das Evangelium widerspricht der Logik dieser Welt und stößt deshalb immer wieder auf taube Ohren. So war es bereits bei Jesus und so erfahren es die Frauen und Männer in unseren Tagen, die Jesus auf seinen Spuren folgen.
Das Evangelium lädt die Menschen zu einem „alternativen Lebensstil“ ein. Es ist ein Weg der Hingabe, des Dienens und der Zurückstellung eigener Interessen. Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer, die sich heute in einer Pfarrgemeinde engagieren, stellen einen Teil ihrer Freizeit in den Dienst der Menschen und zugleich in den Dienst der Kirche. Auf diese Weise wird etwas vom Anbruch des Reiches Gottes mitten im Leben der Menschen sichtbar. Durch diese Treue zur Kirche und zum Glauben, können andere Menschen neue Zuversicht finden. Pfarrer Jakob Wiesbeck hat fast 50 Jahre zusammen mit anderen Christen ein Stück Kirchengeschichte gestaltet und anderen Menschen Hoffnung geschenkt, die aus dem Glauben an Jesus Christus kommt.
Für dieses Glaubenszeugnis sagen wir heute Pfarrer BGR Jakob Wiesbeck ein herzliches „Vergelt’s Gott!“ und wir bitten Gott um sein treues Weggeleit für ihn und Frau Dworschak an seinem neuen Wirkungsort in Essenbach. Es waren sechs fruchtbare Jahre im Ruhestand im Weinberg des Herrn. Jesus wird entsprechend den Wachstumsgesetzen des Evangeliums die Saat sicherlich reichlich aufgehen lassen und es wird noch viel Segen zurückbleiben, wenn Pfarrer Wiesbeck nicht mehr in unserer Pfarrei wohnt. Wir alle sind durch Taufe und Firmung berufen einander zum Segen zu werden, damit die Menschen auch in unseren Tagen zu Jesus Christus finden. Amen.