St. Georg Obertraubling

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Alfons Lang führt die Sozialstation

Freitag, 29. Januar 2016

Bild zeigt: (v.l.) Oberin Reinlindis, Pfarrer Helmut Brunner, Gerhard Hofstetter übergab symbolisch den Hausschlüssel der Sozialstation Bruder Konrad an den neuen Verwalter Alfons Lang, Kirchenpfleger Edgar Rothammer, PDLin  Kathleen Leposa.                 Foto: Karl Matok

Das am 25. Januar 1935 von den Mallersdorfer Schwestern gegründete Bruder- Konrad-Haus mit seiner ab 1981 ins Leben gerufenen Caritas-Sozialstation hat einen neuen Verwalter.

Im Rahmen des Jahresabschlusses im Gasthof Stocker, zu dem die Kirchenstiftung mit Pfarrer Helmut Brunner und Kirchenpfleger Edgar Rothammer die Mitarbeiterinnen/arbeiter geladen hatte, wurde der hauptamtlich beim Eisenbahnbundesamt tätige Gerhard Hofstetter verabschiedet. Sein Nachfolger als neuer Verwalter ist Altbürgermeister Alfons Lang.

Pfarrer Helmut Brunner dankte dem gesamten Team der Sozialstation für die  segensreiche Arbeit im vergangenen Jahr, indem jeder auf seine Art und Weise seiner Arbeit ein menschliches Gesicht gegeben habe. Die Betreuung und Pflege der derzeit 120 Kranken und Pflegebedürftigen sowie das Überbringen von Essen auf Räder seien geschätzt und anerkannt. Sie stehen im Zeichen der Caritas, der Diakonie der Kirche. Der tagtägliche Dienst mit seinen vielfältigen Aufgaben am Menschen erfordere viel Liebe, Kraft und Einsatzfreude vom Pflegepersonal. Die Patienten sind dafür dankbar und zufrieden, was er als Pfarrer schon mehrmals erfahren konnte. Keine Statistik kann aufzeigen, wie viele kranke und pflegebedürftige Menschen in den Gemeinden Alteglofsheim, Burgweinting, Hagelstadt, Köfering, Mintraching, Thalmassing und Obertraubling schon Hilfe erfahren haben. Hilfe in den Tagen der Krankheit aber auch in der Stunde des Todes, ermunterte der Geistliche das Pflegepersonal zum Weitermachen.   

Kirchenpfleger Edgar Rothammer zitierte die Worte Aufbruch und Neuanfang. Die großen Mythen aller Zivilisationen, Sagen und Märchen, die Klassiker der Weltliteratur und die Bibel – fast alle erzählen von Aufbrüchen  und Neuanfängen. Das Bruder-Konrad-Haus habe zum Wochenende die Geschichte weitergeschrieben, eine Geschichte des Aufbruchs und des Neuanfangs. 

Wie Rothammer erklärte, habe Gerhard Hofstetter sein Amt als Verwalter der Sozialstation zum 30. Januar abgegeben. Er habe diese Aufgabe vor rund 15 Monaten übernommen. Es sei damals eine schwierige Zeit gewesen, sagte Rothammer, die eine große Herausforderung für die Kath. Kirchenstiftung als Träger dargestellt habe. Dank seines Engagements, mit viel Herzblut getränkt, habe Hofstetter das Bruder-Konrad-Haus innerhalb kürzester Zeit sowohl personell als auch wirtschaftlich auf ein tragfähiges Fundament gestellt. So sei in Zusammenarbeit mit dem Autohaus Dressler die Fahrzeugflotte neu aufgestellt worden.  Dank „Labora“ könne Essen auf Rädern auch weiterhin angeboten werden. All das tat Hofstetter aus Liebe zur Einrichtung, aus Verantwortung mit Blick in die Zukunft. Rothammer dankte im Namen des Trägers mit einem herzlichen Vergelt's Gott!

Liebe und Leid sind auch die großen Antriebskräfte für Aufbruch und Neuanfang. Hofstetter hatte darunter gelitten, als ehrenamtlicher Verwalter sich nicht voll und ganz den Herausforderungen widmen zu können, weil er „nebenbei“ auch noch einen Hauptberuf hat, der nicht zu kurz kommen durfte. Von daher ehrt es ihn, dass er vor einigen Monaten die Kirchenverwaltung bat, ihn von seinem Amt zu entbinden und einen neuen Verwalter zu bestellen. 

Für Rothammer sei es wie ein Sechser im Lotto gewesen, als sich Altbürgermeister Alfons Lang bereit erklärt habe, die Nachfolge von Gerhard Hofstetter anzutreten, sagte Rothammer. Lang bringe als gelernter Finanzbeamter und erfahrener Kämmerer das Handwerkszeug einer effektiven Betriebsführung mit. Zudem verstehe er es eine Behörde zu leiten und Menschen zu führen, um das „kleine  mittelständische Unternehmen“ zu übernehmen. Rothammer wünschte dem neuen „Chef“ für die neue Aufgabe vor allem gute Nerven, das stets notwendige Quäntchen Humor, Gelassenheit, Freude am Umgang mit den Mitarbeiterinnen, den Patienten und deren Angehörigen. 

Wie der scheidende Verwalter Hofstetter sagte, sei er zu Beginn seiner Tätigkeit mit einem Blatt voller Themen, Ideen, Vorhaben und einem Konzept mit den drei Säulen „Qualität, Wirtschaftlichkeit und Service vor seiner Aufgabe. Vieles sei auf den Prüfstand gestellt worden, Bewährtes belassen und manches verändert worden. Ohne die Mitarbeit des Personals wäre vieles nicht gelungen. Hofstetter habe das „Klosterleben sehr geschätzt. Es war spannend, kurzweilig, abwechslungsreich, lehrreich, vielseitig und oftmals auch turbulent. Zur Mittagszeit „bebte das Kloster“. Schwestern, Küche, Verwaltung, Essens-Ausfahrerinnen, ein Stimmengewirr wie im Taubenschlag mit Wortfragmenten, wie „Schäufele, zu hoher Blutzucker, Spinatnudeln, ohne Sauerkraut, welche Tabletten, Wundverband, waren zu hören. Das Team der ambulanten Krankenpflege sei mit Engagement, Einsatzwillen, Fleiß und Freude zum Wohle aller Patienten unterwegs, was sich auch in der Note 1,1 des medizinischen Dienstes Bayern wiederspiegelt. Hofstetter dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, voran den drei Schwester Reinlindis, Caritas und Dorothee, der Pflegedienstleiterin Kathleen Leposa, seiner Ehefrau und Stellvertreterin Christine Hofstetter, für die konstruktive, von Wertschätzung geprägte und erfolgreiche Zusammenarbeit, dass sie die großen Veränderungen, den verbesserten Service und den Organisationsauswand mitgetragen haben. Dem Nachfolger Alfons Lang wünschte Hofstetter eine gehörige Portion Optimismus und eine glückliche Hand. Symbolisch übergab er Lang den Schlüssel zur Kloster-Eingangstür.  

Lang bat um Vertrauen und betonte, er werde unbedarft die bewährte Form weiter führen. Dafür bat er um eine Einarbeitungsphase. 36 Jahre lang, davon 18 Jahre als Kämmerer und 18 Jahre als Bürgermeister habe er die Einrichtung wohlwollend mit begleitet und kenne deshalb die Arbeit ein wenig. Er werde jeden Tag im Hause sein. Er wünsche sich auch, dass das Mutterhaus der Mallersdorfer Schwester noch lange die Segenshand über das Obertraublinger Kloster halten möge. Was die Wirtschaftlichkeit, die Effizienz und Qualität  betreffe, sei die Arbeit seines Vorgängers nicht zu toppen. Lediglich mit diversen Werbemaßnahmen werde man die Werbetrommel für mehr Essen auf Rädern in der Pfarrei als bisher rühren. Der Ruf der Sozialstation sei hervorragend. Lang freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Pfarrer, der neuen Leiterin und dem gesamten Pflegepersonal.

Bericht: Karl Matok